Genese der Qualitätsprogrammarbeit und Schulentwicklung
Bereits ab Mitte der 90er Jahre war die Arbeit an den Veränderungsprozessen unserer Schule in einem Schulentwicklungsausschuss konzentriert, deren Mitglieder über einen längeren Zeitraum wertvolle Impulse und Aktivitäten leisteten. Die Mitglieder dieses Ausschusses, zwischenzeitlich personell und organisatorisch erweitert durch die Bildung verschiedener Arbeitsgruppen, erarbeiteten dann auf der Basis der Vorgaben des Ministeriums einen Entwurf für ein erstes umfassendes Qualitätsprogramm. Diesem Entwurf stimmte das Kollegium auf einer Gesamtkonferenz im Juni 2003 mit großer Mehrheit zu.
Die dort festgelegten pädagogischen Leitsätze, Ziele und Maßnahmen aus den Teilbereichen Fortbildung, Kooperation/Information/Kommunikation, Methoden/Medien/Projekte, Öffnung der Schule nach außen und die Unterstützung durch die Schulleitung bestimmten zunächst für den Zeitraum von zwei Jahren die weitere Qualitäts- und Schulentwicklung der BBS Wirtschaft I.
Der Steuergruppe, die aus dem Schulentwicklungsausschuss hervorging, gehören mit teils wechselnder Besetzung zehn bis vierzehn Mitglieder an. Etwa 30 Kolleginnen und Kollegen beschäftigen sich in den einzelnen Arbeitsgruppen intensiv mit der Schulentwicklungsarbeit.
Einen weiteren Meilenstein der Qualitätsentwicklung stellte der Studientag im November 2004 unter dem Motto Umsetzung und Weiterentwicklung des Qualitätsprogramms dar. Acht Arbeitsgruppen setzten sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten auseinander. Daraus leiteten sich weitere Untergruppen und einzelne Projekten ab, wie zum Beispiel Beratungskonzept BF, Förderkonzept BBS WI (BF, WG, Fachhochschulreifeunterricht in der BS), Aktionstag Gesund & Fit, Fortbildungsfragebogen, Neugestaltung der Flyer etc. Die Erkenntnisse und Ergebnisse wurden bei der weiteren Arbeit und der Koordination in der Steuergruppe berücksichtigt.
Gemäß der Vorgabe des Ministeriums bereiteten die Steuergruppe sowie die Untergruppen die interne Evaluation im Rahmen unseres Qualitätsprogramms vor. Dazu fand eine Befragung des Gesamtkollegiums zur Umsetzung der Ziele des Qualitätsprogramms statt. Die Erarbeitung des Evaluationsberichts – beschränkt auf einzelne Schwerpunkte – stand bis zum Herbst 2005 im Mittelpunkt der Steuergruppenarbeit.
Die Steuergruppe gestaltete zur Verabschiedung des Evaluationsberichts, der fristgerecht bei der Schulaufsicht eingereicht wurde, eine Gesamtkonferenz im Oktober 2005 mit dem Thema Qualitätsprogramm- und Steuergruppenarbeit. Inhalte waren hier die aktuelle Arbeit der Steuergruppe und der Untergruppen sowie eine Diskussion über die weitere Zukunft der Qualitätsentwicklungsarbeit an unserer Schule. Die Transparenz der Schulentwicklungsarbeit und die verstärkte Einbindung des Gesamtkollegiums stellten weitere Zielsetzungen dar.
Seit 2008 arbeiteten in der von der o. g. Gesamtkonferenz legitimierten Steuergruppe elf Lehrerinnen und Lehrer an der kontinuierlichen Umsetzung und Fortschreibung des Qualitätsprogramms. Im Fokus stehen dabei die Entwicklung schülerorientierter Methodenkonzepte, die systematische Fortbildungsplanung, die Förder- und Beratungskonzepte, die Implementierung des Fachhochschulreifeunterrichts in der Berufsschule sowie die Lesekompetenzförderung.
Mit der externen Evaluation der Schule durch die Agentur für Qualitätssicherung, Evaluation und Selbstständigkeit von Schulen in 2010 begann eine neue Ära der Qualitätsprogrammarbeit. Mit Hilfe des Evaluationsberichts wurden schulintern besondere Stärken der Schule sowie Entwicklungsfelder identifiziert.
In mehreren Gesamtkonferenzen wurden dann die primären Handlungsfelder bis einschließlich des Schuljahres 2012/2013 festgelegt und Zielvereinbarungen formuliert, die mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) am 31.05.2011 verbindlich festgelegt wurden. Die Qualitätsprogrammarbeit konzentrierte sich dabei auf die Umsetzung dieser Zielvereinbarungen. Ein wichtiger Meilenstein in diesem Zusammenhang ist der Studientag, der am 05.03.2012 durchgeführt wurde. Im Fokus stand somit die Umsetzung der beschlossenen Handlungsplanungen durch die Bildungsgang- und Fachkonferenzteams.
Diese Zielvereinbarungen mit der ADD wurden im Mai 2013 verlängert, sodass weiterhin die individuelle Förderung, die angemessene Methodenvariation sowie die externe Kooperation im Fokus unserer Qualitätsprogrammarbeit stehen.
Angesicht der enormen Herausforderungen für die einzelnen Kollegen, die insbesondere mit der individuellen Förderung in großen und heterogenen Klassen gegeben ist, soll In Zukunft zusätzlich der Umgang der Kolleginnen und Kollegen mit beruflichen Anforderungen und Belastungen stärker in den Fokus genommen werden. Hierbei streben die Schulleitung und das Kollegium in den nächsten Jahren an, die im Orientierungsrahmen Schulqualität genannten Aspekte schrittweise umzusetzen.
Zur Fortführung dieser Arbeit unter Berücksichtigung der jüngsten Entwicklungen, wurden im Frühjahr 2017 neue Ziele formuliert und im Sommer 2017 mit der ADD vereinbart.
Die Digitalisierung der Lebens- und Arbeitswelt stellt Schulen vor große Herausforderungen, sowohl in technischer als auch pädagogischer Hinsicht. Diese neuen Entwicklungen sinnvoll für alle am Schulprozess beteiligten zu gestalten, ist ein neuer Schwerpunkt unserer Qualitätsarbeit. Dabei stehen insbesondere die Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen sowie die individuelle Förderung der Schüler/innen im Vordergrund.
Aber auch die internationale Ausrichtung unserer Gesellschaft und Arbeitswelt erfordert eine angemessene Vorbereitung. Hierzu werden wir unsere bestehenden Kooperationen, insbesondere unsere Schulpartnerschaften, weiter pflegen und – wo dies sinnvoll und möglich erscheint – auch weiter ausbauen. Dabei ist es uns ein Anliegen die Schüler/innen z.B. durch interkulturelles Training auf die Auslandskontakte vorzubereiten. Aber auch intern wollen wir uns der Vielfalt an unserer Schule bewusst stellen und Kooperationen gezielt nutzen, um ein tolerantes und friedliches Miteinander zu fördern.
Die vielfältigen Prozesse, die im Hintergrund zur Umsetzung dieser Aktivitäten laufen, werden in Form eines Prozesshandbuchs strukturiert, um so für die Beteiligten höchstmögliche Transparenz zu schaffen.