Detailinfos / Hintergründe
Erkannte man zu Beginn der 2000er-Jahre die DV-affinen Lehrkräfte noch an ihren sperrigen schwarzen Taschen mit Beamer-Laptop-Kombinationen, die man sich im Sekretariat ausleihen konnte, machte sich bald die Erkenntnis breit, dass stationäre Rechner mit sofort einsetzbarem Deckenbeamer die bessere, weil selbstverständlichere Alternative sind. Angestoßen von einer Spende eines regionalen Energieversorgers konnte der erste Klassensaal der Industriekaufleute, die vorher schon mit je sechs stationären PC arbeiteten, ausgestattet werden. Schnell sprach sich der pädagogische und praktische Nutzen dieses Settings herum und weitere Klassenräume anderer Berufe und des Wirtschaftsgymnasiums wurden nach und nach mit Mitteln aus dem Schuletat und Spenden des Fördervereins mit stationären Beamern ausgestattet, später kamen dann noch Dokumentenkameras und ganz aktuell digitale Tafeln hinzu. Schon lange vor der Pandemie wurde auch in vielen Fachbereichen unterrichtsbegleitend die Lernplattform Moodle eingesetzt. Seit 2017 gibt es im Wirtschaftsgymnasium Tabletklassen in der 11-Jahrgangsstufe. Seit 2018 zwei Tabletklassen als Pilotklassen bei den Industriekaufleuten im Rahmen des Projektes DidA (Digitalisierung in der dualen Ausbildung). Ab 2019 wurden parallel zur den DidA-Klassen auch in den beiden anderen Blockspuren das Konzept BYOD umgesetzt.
Neben diesen eher technischen Fragestellungen, die ihre Tücken immer wieder im Detail haben und hatten, standen von Anfang an die pädagogisch-didaktischen Fragestellungen im Vordergrund, z.B. wo ist Digitalisierung ein Unterrichtsgegenstand, der in ein medienpädagogisches Gesamtkonzept eingebettet wird, wo ein sinnvolles Unterrichtsmedium im Zusammenspiel mit anderen (traditionellen) Unterrichtsmedien. Bereits in der Neuordnung der Ausbildung zum Industriekaufmann/-frau 2003 wurde der DV-Einsatz in diesem Sinne in die Arbeitspläne des berufsbezogenen und allgemeinbildenden Unterrichts eingearbeitet.
Mehrfach wurde das Themafeld Digitalisierung im Rahmen der Zielvereinbarungen mit der ADD in den Fokus für die gesamte Schule genommen und innerhalb von Studientragen intensiv bearbeitet. Seit dem Schuljahr 2021/2022 ist eine der Zielsetzungen der Qualitätsprogrammarbeit die „Einbindung digitaler Medien in den Unterricht“.
Das Wirtschaftsgymnasium Ludwigshafen führte das Fach Informationsverarbeitung (kurz: IV) im Schuljahr 1998/1999 in der elften Jahrgangsstufe ein und weitete in den beiden folgenden Schuljahren das Angebot für die 12. und 13. Jahrgansstufe aus. Der erste IV-Leistungskurs kam im Schuljahr 2001/2002 zustande. Dieser erste Jahrgang verzeichnete gerade einmal acht Abiturienten. Demgegenüber stehen im Schuljahr 2021/2022 27 Schülerinnen und Schüler, die sich für die schriftliche Abiturprüfung im Leistungsfach IV angemeldet haben. Tendenz steigend.
Seit dem Schuljahr 2005/2006 besteht eine Kooperation zwischen dem Lehrstuhl “Praktische Informatik” an der Universität Mannheim. Allen Schülerinnen und Schüer der 13. Jahrgangsstufe mit Leistungskurs IV wird dabei bereits während der Schulzeit die Möglichkeit geboten, an einem „Juniorstudium“ in “Praktische Informatik 1” an der Universität Mannheim teilzunehmen.
Bereits 2010 war unsere Schule eine der ersten Schulen in Rheinland-Pfalz, die das Konzept der Medienscouts.rlp ein Projekt im 10-Punkte-Programm „Medienkompetenz macht Schule“ nach der Pilotphase in die Praxis umgesetzt hat. Es handelt sich dabei um ein Konzept zur Ausbildung von Schüler/innen zu Tutorinnen und Tutoren im Themenkomplex Jugendmedienschutz an weiterführenden Schulen. Aufgabe dieser Schüler/innen ist es einen verantwortungsvollen und sozialverträglichen Umgang mit dem Internet zu fördern.
Seit 2017 können Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Jgst bei der „Lego Mindstorm Robotics“ Arbeitsgemeinschaft mitwirken. Hier vertiefen interessierte Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der Lego-Roboter und der dazugehörigen Software ihre im IV-Unterricht erworbenen Kenntnisse zur Programmierung. Ziel ist außerdem die Teilnahme an der einmal im Jahr stattfindenden „World Robot Olympiad“.