Europaprojekttag 2022: Die Abgeordnete des Europäischen Parlaments Jutta Paulus im Gespräch
Am Mittwoch, den 25.05.2022 kam die Europaabgeordnete Jutta Paulus von den Grünen,
um uns in gemütlicher Gesprächsatmosphäre unsere Fragen zu beantworten.
Schüler:innen aus der BGY21d und unserer Juniorbotschafter-AG hießen gemeinsam mit
Herrn Folta und Herrn Sackmann Jutta Paulus ganz herzlich willkommen und nach einer
kurzen Begrüßung durch den Schulleiter, OStD Wolfgang Stutzmann, ging es auch schon
direkt los mit unseren Fragen an die Europaabgeordnete.
Jutta Paulus wurde 1967 in Hessen geboren, studierte in Marburg und lebt seit 1990 in der
Pfalz, nachdem sie ihr Pharmaziestudium beendet hatte. Sie war schon während ihres
Studiums im Marburger Stadtparlament politisch aktiv, erzählte sie einleitend auf die
Frage, wie sie in die Politik kam.
Inhaltlich tiefer stiegen wir ein mit dem Themengebiet Landwirtschaft.
Das Thema war sehr interessant und Frau Paulus überraschte wohl einige mit ihrer Vision
von der Landwirtschaft der Zukunft:
“Die E-Mobilität könnte auch hier eine Zukunft sein. Man könnte eigene Solarparks in
Formen von Zäunen oder Dächern haben, damit der Bauer somit seine eigene Energie
erzeugen und Treibstoff sparen kann.“ Zuschüsse für die Umrüstung erachtete sie hierbei
als möglich.Ihre parteipolitische Herkunft war also schon früh im Gespräch deutlich zu
merken.
Auch das Thema E-Autos war präsent in unserer Fragerunde, Jutta Paulus ist für ein
neues Recycling-Paket im Rahmen der Batterien von E-Autos. Außerdem sprach sie sich
dafür aus, dass der Flugverkehr zwar in Ordnung sei, aber zukünftig teurer werden sollte,
denn aktuelle Treibstoffe im Flug- und Schiffsverkehr belasteten die Umwelt erheblich.
Jutta Paulus ist aus Umweltschutzgründen auch für ein künftiges Tempolimit auf
Autobahnen. Persönlich genüge ihr eine Höchstgeschwindigkeit zwischen 90 und 120
km/h.
Auch sagte die Europaabgeordnete, dass die Pendlerpauschale in der aktuellen
Umsetzung “bescheuert” sei, da sie Menschen mit geringem Einkommen nicht steuerlich
begünstigt .
Ein weiteres sehr wichtiges Thema, war die EU. Es sollte mehr Einheitlichkeit innerhalb
der EU herrschen und eine Vertragsänderung könnte hier eine Lösung sein, auch mit
einem neuen Abstmmungsmodus und einem echten Zweikammerprinzip. Hierbei verwies
sie auf die Vorschläge ausgewählter Büger:innen bei der Conference on the future of
Europe.
Jutta Paulus beantwortete die Frage, was man denn gegen Korruption tun kann, so, dass
Haushaltsmittel bei Verstößen konsequent durch die Kommission zurückgehalten werden
sollten, wenn gegen Rechtsstaatsprinzipien verstoßen wurde. Außerdem sollte die
Antikorruptionsbehörde finanziell gestärkt werden.
Für eine Steigerung des Mindestlohns sprach sie sich aus, da er derzeit nicht vor Armut
schützt.“Der Mindestlohn sollte steigen..”
Das aktuellste Thema war natürlich der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Dabei
interessierte die Schüler:innen die Frage, warum die Ukraine bevorzugt wird, wenn viele
andere Länder seit Jahren dafür arbeiten, Mitglied der EU zu sein. Sie beantwortet die
Frage folgendermaßen, dass man dabei beachten müsse, dass schon lange Visafreiheit
für die Ukraine bestehe. Zudem sei die Kultur der Ukraine der europäischen recht nahe .
Zu der Frage, ob bei Flüchtlinge zwischen erster und zweiter Klasse unterschieden werde,
antwortete sie, dass sie dies zwar in einigen Ländern erkennen könne, sie dies aber für
rassistisch halte und nicht nachvollziehen könne.”.
Nach der Verabschiedung der Europaabgeordneten diskutierte die Gruppe noch bis in den
frühen Nachmittag über die angesprochenen Probleme und rekapitulierte das Gespräch.
Der Besuch von Jutta Paulus hat uns sehr gefreut, hierfür ein großes Dankeschön. Wir
bedanken uns auch herzlich bei Herrn Sackmann und Herrn Folta, die das ganze Treffen
organisiert und unterrichtlich vorbereitet haben sowie dem Direktorat und Sekretariat, die
sich um Gastgeschenke und leibliches Wohl gekümmert haben.
Eure Juniorbotschafter-AG
(Text und Fotos: Türkan Akhan und Sophia Schumann)