Ökonomie-Wettbewerb „YES!“: Fünf Schüler holen den ersten Platz
Beim Schülerwettbewerb „YES! – Young Economic Summit“ geht es um globale ökonomische Fragen – und die Lösungen darauf. Fünf Schüler vom Wirtschaftsgymnasium konnten hier überzeugen: Mit ihrer Lösung setzten sie sich gegen 250 Konkurrenten aus Nord- und Süddeutschland durch.
Es ist 8.30 Uhr als Felix Degen, Benjamin Döring, Felix Mutter, Adrian Roth sowie die Lehrer Thorsten Galm und Markus Fischer beim RBZ Wirtschaft in Kiel ankommen. Heute präsentieren sie ihre Lösungsidee zu „Nationalen Innovationsstrategien“. Viele westliche Länder investieren immer mehr Geld in Forschung, um das Wirtschaftswachstum zu erhalten. Gleichzeitig ist die Zahl der Unternehmensneugründungen in Deutschland deutlich rückläufig. „Das muss sich ändern“, sagt Benjamin Döring bei seiner Präsentation. „Wenn wir in Deutschland weiterhin wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen wir die jungen Start-Ups fördern. Google, Facebook und Amazon kommen alle aus den USA, weil Unternehmensgründungen hierzulande zu schwer sind“, erläutert Döring weiter.
Mit ihrer Idee „Company Gateway“ wollen die Schüler Firmengründungen vereinfachen, indem bürokratische Hürden abgesenkt werden. Firmengründungen sollen in Deutschland in einem Schritt möglich sein, so wie in vielen anderen Industriestaaten auch. „Wir müssen die Gesetze ändern. Firmengründungen sind in Deutschland zu teuer und zu umständlich“, meint Felix Degen, welcher zusammen mit Adrian Roth im Frühjahr dieses Jahres eine Eventfirma gegründet hat. „Außerdem ist die gesellschaftliche Kritik ein großes Problem. Hierzulande werden viele Gründer nicht akzeptiert, wenn ihre Idee scheitert. Auch hier wollen wir mit dem Company Gateway vorbeugen“, beschwert sich Felix Mutter. Start-ups sollen von Beginn an Unterstützung bekommen, indem kostenfreie Beratungs- und Bildungsprogramme angeboten werden. Auf diese Weise soll die Gefahr des Scheiterns deutlich reduziert werden.
Einen Tag später ist es soweit: Die Preisverleihung steht an. Bei den Schülern herrscht zwar Optimismus, allerdings ist der Sieg keineswegs sicher. Als der dritte und zweite Platz vergeben wurde, waren die Schüler sehr angespannt. Diese gingen an die Konkurrenten vom Heinrich-Heine-Gymnasium Hamburg (3. Platz) und an die Richard-Hallmann-Schule Trappenkamp (2. Platz). Als dann der erste Platz vergeben wurde, war die Freude groß. Dieser ging an die BBS Wirtschaft 1 Ludwigshafen in der Kategorie „Best Solution“. Neben 3.000€ Preisgeld können die Schüler ihre Idee Anfang November beim Bundeswirtschaftsministerium vorstellen und bekommen vom Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Idee.
Das „YES! – Young Economic Summit“ ist einer der größten Schülerwettbewerbe rund um wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen für die junge Generation. Schülerinnen und Schüler erarbeiten eigenständig Lösungen für globale ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen und präsentieren diese im Rahmen eines Schülerkongresses, dem „YES! – Young Economic Summit“ in englischer Sprache. Im Diskurs mit Führungspersönlichkeiten und anderen Schülern schärfen sie ihren Blick auf globale Zusammenhänge und entwickeln eigene innovative Lösungsvorschläge. Über die besten Lösungen wird demokratisch abgestimmt. Die gewählten Lösungen werden ausgezeichnet und öffentlichkeitswirksam an passende Adressaten zur Umsetzung übergeben und nachverfolgt. Auf dem Weg zum YES! werden alle teilnehmenden Schulen kontinuierlich zu den Themen Recherche, Forschung, Präsentation und Medienarbeit unterstützt und begleitet. Das „YES!“ steht unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries und ist ein gemeinsames Projekt der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (www.zbw.eu) und der Joachim Herz Stiftung (www.joachim-herz-stiftung.de). Wissenschaftliche Partner der Leibniz-Gemeinschaft sind das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, das Institut für Weltwirtschaft (IfW) aus Kiel sowie das GIGA German Institute of Global and Area Studies aus Hamburg. URL: http://www.young-economic-summit.org
Von Adrian Roth