Es lohnt sich für Europa zu kämpfen
Zu diesem Fazit kamen die Schüler/innen der 12. Jahrgangsstufe sowie die angehenden Industriekaufleute/Europakaufleute nach einer Podiumsdiskussion in der Aula der BBS Wirtschaft I in Ludwigshafen mit der Abgeordneten des Europaparlaments, Jutta Steinruck (SPD), und den Landtagsabgeordneten Marion Schneid (CDU) und Anke Simon (SPD) anlässlich des Europaprojekttages des Landes Rheinland-Pfalz.
Der EU-Projekttag an Schulen fand im Rahmen der Europawoche am 22. Mai 2017 statt. Ein großer Teil der Mitglieder der Landesregierung und des Landtages, im Besonderen die Mitglieder des Ausschusses der Europäischen Union und Eine Welt, diskutieren an diesem Tag gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen über Europa. Das Ziel dieser seit 2007 (erstmals während der deutschen Ratspräsidentschaft) durchgeführten Schulaktion ist es, das Interesse und die Neugierde von Schülerinnen und Schülern am Projekt der Integration zu wecken und die Kenntnisse zu erweitern.
Neben den Politikerinnen waren auf dem Podium je zwei Schüler/innen der 12. Jahrgangsstufe des Wirtschaftsgymnasiums, die an verschiedenen europäischen Projekten der Schule teilnehmen, sowie zwei angehende Industriekaufleute vertreten, welche die Zusatzqualifikation Europakaufmann/-frau anstreben. Moderiert wurde die Diskussion von der Moderatorin Bianca Walther von RPR1, die – selbst wenig älter als die anwesenden Schüler/innen – leicht eine Brücke ins Publikum schlagen konnte.
In Ihren Statements zu Beginn stellten die Schüler/innen v.a. heraus, dass die EU mit Ihrer Reisefreiheit und dem gemeinsamen Geld schon selbstverständlich geworden sei, dass sie sich Europa gar nicht mehr anders vorstellen könnten.
Diskutiert wurde dann ein bunter Strauß von Themen rund um die EU, von der Reise- und Pressefreiheit, über die Bedeutung des Euro, Frieden und Stabilität, um nur einige zu nennen. Aber auch heikle Themen wurden nicht ausgespart. Die Schüler/innen fragten, inwiefern die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei angesichts der Vorfälle in den vergangenen Monaten noch Sinn machten, was nach dem BREXIT komme, ob Europa noch eine Zukunft habe. Dabei folgten die Schüler/innen den differenzierten Antworten der Politikerinnen aufmerksam bis zum Schluss.
Bei der gemeinsamen Suche nach Wegen, wie die jungen Leute mehr für Politik im Allgemeinen und die Europäische Union im Besonderen begeistert werden könnten, wünschten sich die Schüler/innen mehr Bezüge zur aktuellen Tagespolitik im Unterricht, moderne Formen des Unterrichts unter Nutzung digitaler Medien sowie direkten Kontakt zu Politiker/innen, wie er an diesem Tag ermöglicht wurde. Auf der anderen Seite zeigten Frau Schneid, Frau Simon und Frau Steinruck den Schüler/innen auf, dass jede Ihrer Stimmen zähle, wenn es um Ihre Zukunft gehe. So hätte z.B. der BREXIT verhindert werden können, wenn mehr junge Menschen in England zur Abstimmung gegangen wären. Ja, es erfordere Engagement, aber die Schüler/innen hätten es in der Hand, Ihre Zukunft selbst mitzugestalten.
Angesichts dieser Diskussion war es keine Überraschung, dass sich die Schüler/innen am Ende bei den Schüler/innen die Einsicht einstellte, dass ein vereinigtes Europa eben nicht selbstverständlich sei, und sie sich dafür aussprachen, dass es sich lohne für den Fortbestand der EU zu kämpfen und diese weiterzuentwickeln.
Ute Schmitt