Bericht zur Partnerschaftsbegegnung des Wirtschaftsgymnasiums Ludwigshafen und dem Lycée Colbert (Lorient) im Mai 2011
Die Gruppe, bestehend aus sieben Schülerinnen, zwei Schülern und zwei Lehrkräften, traf sich am frühen Morgen des 09.05.2011 am Mannheimer Bahnhof, um über Paris Richtung Lorient aufzubrechen. Schnell erreichten wir die französische Hauptstadt, wo es die erste Hürde zu meistern gab. Die Gruppe fuhr mit der Metro vom Gare de L´Est zum Gare de Montparnasse. Dank der ausreichenden Zeit für das Umsteigen, konnten die Schülerinnen und Schüler im eigenständigen Fahrkartenkauf ihre kommunikativen Fähigkeiten in der Zielsprache erproben. Nach knapp zehnstündiger Reise kamen wir in der Partnerstadt Ludwigshafens an. Nach der kurzen Busfahrt zum Lycée Colbert trafen die Schüler/innen dort auf ihre bereits bekannten Austauschpartner und die Schulleitung begrüßte uns herzlich. An der Schule wartete auch schon die lokale Presse auf den Besuch aus Ludwigshafen. Die Schüler/innen wurden interviewt und konnten am nächsten Morgen das Ergebnis in der Zeitung bestaunen. Im Anschluss an den Willkommensimbiss wurden die Austauschpartner von den Gasteltern mit in die jeweiligen Familien genommen. Mit in die Familie nahmen die deutschen Schüler/innen auch den Arbeitsauftrag, das bereits bestehende Wörterbuch zum Austausch ständig um neue Begriffe und Redewendungen zu erweitern.
Am nächsten Morgen trafen wir uns um 8.00 Uhr am Vie Scolaire. Dort tauschten wir uns in einer kleinen Morgenrunde über Erlebnisse und eventuelle Probleme aus. Dieses Ritual begleitete uns über den ganzen Aufenthalt. Glücklicherweise wurde vor allem über schöne Erlebnisse mit den Austauschpartnern und deren Familien berichtet und weniger über Probleme. Das Programm, das die Kollegen des Lycée Colbert für uns vorbereitet hatten, bot eine Vielzahl gemeinschaftlicher und schüleraktiver Unternehmungen. Essentielle Elemente des Programms, die den Austausch zu einem positiven gemeinschaftlichen Erlebnis werden ließen, war beispielsweise der Unterrichtsbesuch bei den Austauschpartnern. Die deutschen Schüler/innen erhielten die Möglichkeit, ihnen bekannte fachliche Inhalte, wie zum Beispiel Mathematik oder Chemie, mit ihrem fremdsprachlichen Wissen zu verknüpfen.
Jedoch wurde selbstverständlich nicht nur zusammen die Schulbank gedrückt. Gemeinsame Ausflüge, wie zum Beispiel in die Stadt oder Aktivitäten wie das Kajakfahren sowie der Workshop zu bretonischem Tanz, schweißten die Gruppe zusammen. Dieses „organisierte Kennenlernen“ bildete die Grundlage für gemeinsame Unternehmungen der Schüler/innen außerhalb des Programms. Zu erwähnen sind hier die Besuche auf dem Markt, des Kletterparks oder des Strandes. Die Schüler/innen äußerten sich auch überaus positiv über das gemeinsame Wochenende in den Familien. In der Morgenrunde am darauf folgenden Montag wurde vor allem das gute Essen hervorgehoben und generell die Möglichkeit, das Leben in einer französischen Familie kennen zu lernen.
Einige Aktivitäten aus dem Programm tätigten die deutschen Schüler auch ohne ihre Austauschpartner. Dabei handelte es sich beispielsweise um Ausflüge in die Umgebung, Besichtigung des Forts in Locmiquélic und den Besuch des Gestüts in Hennebont. Dabei standen auch Führungen durch Experten auf dem Programm, wie beispielsweise im Museum von Port-Louis oder in der Cité de la Voile. Die Ausführungen der Experten wurden durch die begleitenden Lehrerinnen übersetzt bzw. die entsprechenden Schülerfragen beantwortet. Die Schüler wurden jedoch auch dazu angehalten, einfache Fragen selbst auf Französisch zu stellen.
In einer breiten Abschlussreflexion des von den Schülern erlebten Austauschs konnten wir vielerlei Eindrücke dokumentieren, die eine stetige Weiterentwicklung des Konzeptes unserer Partnerschaftsbegegnungen gewährleisten sollen. Die Rückmeldungen sowohl der französischen als auch der deutschen Schüler/innen fielen überaus positiv aus. Vor allem wurde die gute Gemeinschaft der Gruppe betont, so dass die Gruppe bei gemeinsamen Aktivitäten am meisten Spaß hatte. Es wurde hinsichtlich des vorbereiteten Programms angefragt, ob es nicht möglich sei, noch mehr gemeinsam zu unternehmen. Positiv wurde der Freiraum für gemeinsame Unternehmungen außerhalb des Programms beurteilt. Die Zusammenstellung der Aktivitäten an sich wurde von den Schüler/innen als gelungen und wiederholenswert beurteilt. Besondere Begeisterung riefen das Kajak- und Bootsfahren sowie die Einführung in den bretonischen Tanz/ die bretonische Musik hervor. Abschließend erhielt die gesamte Gruppe ein großes Lob dafür, den diesjährigen Besuch so erfolgreich mit gestaltet zu haben.
Für die Zukunft hoffen wir, dass es gelingt, an die positiven Erlebnisse dieses Jahres anzuknüpfen und weiteren Schülern die Möglichkeit dieser Partnerschaftsbegegnung zu bieten. Die ersten Anmeldungen zum Austausch im Herbst dieses Jahres liegen bereits vor.
Svenja Schumann und Kalina David