Ein Künstler in der Rheinschule
Dem gesamten Kollegium war wohl bekannt, dass Dietmar Schromm „etwas mit Kunst zu schaffen hat”, denn er unterrichtete das Wahlpflichtfach Bildende Kunst am Wirtschaftsgymnasium seit 1977; die zwei Jahre zuvor hatte er in einer Kunst-AG versucht, den Schülerinnen und Schülern des WG die Lust am kreativen Tun zu vermitteln. Damit setzte er – der BWL-Lehrer – ganz bewusst ein Gegengewicht zum zweckrationalen Denken und Handeln seiner Hauptdisziplin Betriebswirtschaft. Und viele sind ihm heute noch für diesen völlig anderen Ansatz dankbar, Welt zu erfahren und zu begreifen.
In den Räumen 2.8 und 2.9 entführte uns Dietmar Schromm vom 10. Juni 2007 bis zum Ende des vergangenen Schuljahres in seine „Bilderwelten”. Unter dem Titel „Monotypien, Gemälde, Collagen” ließ er uns staunen über eine „Kunst, die den Staub des Alltags von der Seele wäscht”. (Picasso)
Die unterschiedlichen Techniken machten deutlich, dass er ein breites Repertoire an gestalterischen Fähigkeiten besitzt. So wird bei der Monotypie der Abdruck einer Glas- oder Metallplatte auf Papier aufgebracht und dann nachbearbeitet, während man sich bei der Collagetechnik verschiedenartigster Materialien bedient. Im Falle von Dietmar heißt das, dass er aus Tageszeitungen bunte Bilder – deren Sinn mir bis dato völlig unentdeckt geblieben war- ausreißt, sie einfeuchtet, anschließend zerknüllt und sie dann im getrockneten Zustand auf einen Untergrund, vielfach Bastelpapier oder Pappe, klebt und zum Abschluss mit Firnis fixiert. Die so entstandenen ausdrucksstarken und farbintensiven Kompositionen fanden begeisterte Zustimmung. Werke wie etwa „Traumhaus – Haustraum”, „Islam”, „Versuchung”, „Abiturangst” sowie die Collage des Turmes der Rheinschule, die die Einladung zur Vernissage schmückte, beeindruckten die Besucher.
Die unterschiedlichen Techniken machten deutlich, dass er ein breites Repertoire an gestalterischen Fähigkeiten besitzt. So wird bei der Monotypie der Abdruck einer Glas- oder Metallplatte auf Papier aufgebracht und dann nachbearbeitet, während man sich bei der Collagetechnik verschiedenartigster Materialien bedient. Im Falle von Dietmar heißt das, dass er aus Tageszeitungen bunte Bilder – deren Sinn mir bis dato völlig unentdeckt geblieben war- ausreißt, sie einfeuchtet, anschließend zerknüllt und sie dann im getrockneten Zustand auf einen Untergrund, vielfach Bastelpapier oder Pappe, klebt und zum Abschluss mit Firnis fixiert. Die so entstandenen ausdrucksstarken und farbintensiven Kompositionen fanden begeisterte Zustimmung. Werke wie etwa „Traumhaus – Haustraum”, „Islam”, „Versuchung”, „Abiturangst” sowie die Collage des Turmes der Rheinschule, die die Einladung zur Vernissage schmückte, beeindruckten die Besucher.
Auffällig bei den Collagen ist die Verwendung des Naturmaterials Holz, zu dem Herr Schromm eine besondere Affinität hat. (Auch alte Möbel bestehen schließlich aus diesem Material). In der dreifachen Gliederung der Werke hat der Werkstoff Holz so eher eine verbindende als eine trennende Funktion.
Auffällig bei den Collagen ist die Verwendung des Naturmaterials Holz, zu dem Herr Schromm eine besondere Affinität hat. (Auch alte Möbel bestehen schließlich aus diesem Material). In der dreifachen Gliederung der Werke hat der Werkstoff Holz so eher eine verbindende als eine trennende Funktion.
Aus allen Arbeiten von Dietmar Schromm wird deutlich, dass er ein Mann der leisen Töne ist, der Probleme aufzeigen, aber keine Lösungsmuster vorgeben will.
Auch bei seinen in Acryltechnik gestalteten Gemälden trägt er zwar „dick auf, die Thematik, mit der er sich beschäftigt, scheint jedoch schwebend, wozu vor allen Dingen seine Farbgebung einen entscheidenden Anteil beiträgt.
Durch die überwiegende Verwendung von Primär- und Sekundärfarben gelingt es ihm, auch bei problematischen Inhalten wie etwa bei „Wounded” oder „Einsam” den Betrachtenden nicht betroffen zurück zu lassen, sondern er schafft es, durch die Aufhellung des Hintergrundes, besonders im oberen Teil der Bilder, ein Gefühl von Hoffnung zu vermitteln.
Der Vergleich mit einem Bild aus der frühen Phase machte deutlich, welcher Wandel sich zum neuen Schaffensprozess hin vollzogen hat, sowohl was die Inhalte als auch die Techniken betrifft. Die Auswahl der ausgestellten Werke ließ ebenfalls erkennen, dass eine enge Beziehung zu bedeutenden Malern wie Kirchner, Goya, Exter, Klimt, Monet, Degas bis hin zu Roy Lichtenstein besteht, die ihn vielfach inspiriert haben und denen er dann auch mit der Benennung seiner Gemälde seine Reverenz erweist. Das bedeutet, dass er keine einheitliche Stilrichtung verfolgt, sondern eifrig experimentiert, von der nahezu realistischen Darstellung von Blumenmotiven, die er gern impressionistisch auflockert, über expressionistische Arbeiten bis hin zu surrealistisch anmutenden Kompositionen wie etwa „Wounded”. Es macht ihm sichtlich Spaß, mit Form und Farbe zu „spielen” und so neue Sehweisen zu gestalten, denn „die Kunst ist das Fenster, durch das der Mensch seine höheren Fähigkeiten erkennt”.(Giovanni Segantini) Hoffen wir, dass Herr Schromm in seinem neuen „Unruhezustand” seiner Kreativität weiterhin freien Lauf lässt und uns die Möglichkeit bietet, an den Ergebnissen teilzuhaben.
Zum Schluss bleibt nur noch hervorzuheben, dass Herr Schromm Kunst im weitesten Sinne nie dogmatisch verstanden oder zu vermitteln versucht hat.
Bei zahlreichen Exkursionen „in Sachen Kunst” zu Museen in Dresden, Köln, Ludwigshafen, Mannheim, Stuttgart und Tübingen – dies ist nur eine subjektive Auswahl – , die Schülerinnen und Schülern, aber auch beteiligten Lehrkräften überaus wertvolle Erfahrungen vermittelten, machte er immer wieder deutlich, was Martin Walser in etwa so formuliert hat: „Jeder hat das Naturrecht auf eigene Empfindung und Lese- bzw. Kunsterfahrung. Es gibt keine privilegierte Bedeutungsgebung!”
Willy Merkel